Finanzen

Welche Verjährungsfristen für Forderungen in der Schweiz gelten

Forderungen verjähren nach einer bestimmten Zeitspanne und auch die Steuern müssen nach einer gewissen Frist nicht mehr bezahlt werden. Informationen zu den wichtigsten Verjährungsfristen in der Schweiz.

Verjährungsfrist
Verjährungsfrist © Ralf Geithe / iStock / Getty Images Plus

Ein bis zwei Jahre Verjährungsfrist für Schadenersatz

Allgemeine Schadenersatzansprüche verjähren nach einem Jahr. Neben den Ansprüchen aus der Gewährleistung beim Warenkauf besteht in der Schweiz ebenfalls eine zweijährige Verjährungsfrist auf Schadenersatzansprüchen aus Motorfahrzeug- und Velounfällen.

Die Verjährung von Schadenersatzansprüchen an Privatversicherungen und Krankenkassenrückforderungen von Arztkosten haben ebenfalls eine Verjährungsfrist von zwei Jahren in der Schweiz.

Zwei Jahre Verjährungsfrist für Beanstandung von Mängeln

In der Schweiz besteht eine zweijährige Verjährungsfrist auf Gewährleistung von Mängeln einer gekauften Sache. Aber grundsätzlich sind Käufer einer Ware dennoch dazu verpflichtet, den Mangel sofort nach Entdeckung anzuzeigen und nicht erst kurz vor Ablauf der Verjährungsfrist. Wichtig ist hier, wie überall, Quittungen und Belege aufbewahren, um nachweisen zu können, wann der Kauf vollzogen wurde.

Ein Sonderfall besteht hier bei dem Erwerb einer Immobilie. Treten beim Kauf versteckte Mängel auf, gilt eine Gewährleistungsfrist von fünf Jahren. Aber Vorsicht, denn diese kann unter Umständen im Vertrag aufgehoben werden. Mehr dazu in dem Beitrag « Versteckte Mängel: Diese Rechte haben Sie als Käufer.»

Fünf Jahre Verjährungsfrist für diverse Forderungen

Die nächst höhere Kategorie beinhaltet die fünfjährige Verjährungsfrist in der Schweiz. Hierzu zählen die bereits erwähnten Beanstandungen von Mängeln beim Kauf und Umbau von Immobilien, ebenso wie Miet-, Pacht- und Kapitalzinsen, Abonnemente, Telefonrechnungen, Renten und Alimente.

Rechnungen von Handwerkern, und damit Schulden, (http://www.qontis.ch/ausgeben/schulden/schulden-verjaehrung-die-wichtigsten-fristen-im-ueberblick-342) haben ebenfalls eine Verjährung von fünf Jahren, wie auch Honorare für Ärzte und Anwälte.

Für nicht gezahlten Lohn beträgt die Verjährungsfrist in der Schweiz ebenfalls fünf Jahre. Auch die Verjährung von Steuern in der Schweiz wurde auf die gleiche Zeitspanne festgelegt. Zudem fallen Forderungen aus Finanzhilfen und Abgeltungen in die fünf-Jahres-Frist.

Zehn bis zwanzig Jahre Verjährungsfrist in der Schweiz

Bleiben noch die Verjährungsfristen in der Schweiz mit besonders langen Laufzeiten. Unbefristete Gutscheine verjähren nach zehn Jahren, ebenso Rückzahlungen aus Darlehen.

Eine Verjährungsfrist von gar zwanzig Jahren besteht in der Schweiz für Verlustscheine ab 1997. Eine vollständige Tabelle zu den Verjährungsfristen in der Schweiz finden Sie im Internet unter http://www.arbest.com/daten/12kundeninfo/verjaehrungfrist.pdf,

Aufbewahrungsfristen in der Schweiz

Wichtig: Wie bei den Gewährleistungsfristen beim Warenkauf, müssen alle Nachweise aufbewahrt werden. Dazu zählen Quittungen, Zahlungsbelege, Kontoauszüge, Verträge und so weiter, um nachweisen zu können, dass die jeweilige Verjährungsfrist noch nicht überschritten ist. Wichtige Dokumente wie Geschäftsbücher, Buchungsbelege und Kontoauszüge sollten generell mit einer Aufbewahrungsfrist von zehn Jahren aufgehoben werden.

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